Alle Jahre wieder gebe ich mein gesammeltes Wissen sowie meine Erfahrungen an interessierte Krähenjäger weiter.
Am 31.07.2020 starteten wir mit dem Theorie-Unterricht ab 15 Uhr. Nach sehr interessanten Gesprächen und Fragen sowie einer kleinen Präsentation ging es raus in unser Lehrrevier um die Schrotgarben sowie die unterschiedlichen Patronen der Teilnehmer zu überprüfen. Bevor wir in den gemütlichen Teil übergingen, zeigte ich den Teilnehmern wo sie am nächsten Morgen auf die schwarzen Gesellen waid werken sollten.
Schon wurde das Theoretische in die Praxis umgesetzt und alle ahmten auf ihren mitgebrachten Lockinstrumenten die Krähenrufe nach. Als alle Teilnehmer ihre Bauchmuskeln vor Lachen wieder beruhigt hatten, fuhren wir zu den Ständen. Alle konnten in die Hecken oder Feldgehölze Ihre Tarnschirme aufbauen.
Nach getaner Arbeit versammelten wir uns auf dem Jagdbetriebshof um den Grill und gingen nochmals wichtige Verhaltensmuster und letzte Fragen für den morgigen Tag durch. Die Nacht war kurz, dennoch klingelte schon um 3:15 der Wecker. Endlich war es so weit! Der 01.08.2020 war gekommen und damit beginnt für mich die spannendste Zeit im gesamten Jagdjahr. Um die Spaziergänger so früh wie möglich zu warnen, stellte ich noch einige Warnschilder auf und kontrollierte ob alle Teilnehmer auch bei vollkommener Dunkelheit Ihre Plätze gefunden haben.
Mit etwas Zeitdruck baute ich selbst meinen Tarnschirm auf und platzierte meine Lockkrähen auf einem Stoppelacker. Die Wächterkrähen konnte ich dank des neuen Equipments, das sich sofort bezahlt machte, leichter als im Vorjahr in den toten Ästen einer alten Eiche hinter mir platzieren.
Langsam wurde es hell und die ersten Krähen waren in der Ferne zu hören. Gespannt wurde geantwortet und ohne große Bewegungen ausgeharrt. Die ersten Krähen flogen direkt in das Lockbild hinein und staunten nicht schlecht als ich plötzlich aufstand. Ein gutes Gefühl machte sich breit als die ersten Krähen im Knall lagen. Es dauerte nur kurz und aus der Ferne hörte ich die Schüsse der anderen Teilnehmer. Eine Überraschung gab es an diesem Morgen auch noch als drei Graugänse an meinem Krähenlockbild einfallen wollten. Aufgrund der aktuellen Jagdzeit der Gänse und den zunehmenden Schäden die ich im vergangenen Jahr auffand, entschied ich mich dazu, diese der Wildbahn zu entnehmen.
Es wurde ruhiger in der Luft -Hahn in Ruh- erschien auf den Smartphons der Teilnehmer und alle versammelten sich in der Jagdschule um gemeinsam Strecke zu legen, ihre Erlebnisse kund zu tun und zu Frühstücken. Gestärkt verließen wir die Schule und versammelten uns auf dem Jagdbetriebshof um die drei Gänse – welche in Sekunden vergriffen waren – küchenfertig zu zerwirken. Ein schönes zweitägiges Krähenjagdseminar endete mit 5 glücklichen Krähenjäger sowie einer Strecke von 20 Rabenkrähen und 3 Graugänsen.
Liebe Grüße aus dem Krähenschirm,
Xaver Werning
Ein kleiner Tipp: Der Termin für das Krähenjagdseminar 2021 ist schon online! Also schnell hier anmelden, denn Wissen ist keine Schande. |