Gerade jetzt in den Monaten Juni-Juli-August sind Temperaturen über 25 Grad hier bei uns keine Seltenheit mehr. Das erste Getreide ist milchreif und das Schwarzwild geht zu schaden. Somit steigen die jagdlichen Aktivitäten in unseren Revieren auch bei höheren Temperaturen. Wenn dann ein beschossenes Stück Schwarzwild zurück ins Getreide wechselt, wird es wildbrethygienisch schwierig. Das Versorgen und das rasche Kühlen des erlegten Wildes ist daher selbstverständlich und muss zeitnah erfolgen. Der Transport des erlegten Stückes erfolgt wohl meistens im Kofferraum, also im Autoinnenraum. Auch dieser ist meisten aufgeheizt und schadet dem Wildbret bei längerem Transport zur Wildkammer. Der Zeitraum zwischen Erlegung und Aufbrechen sollte also so kurz wie möglich gehalten werden. Schwierig wird es allerdings bei einer notwendigen Nachsuche! Bei diesen Temperaturen kann das Stück bereits nach einer Stunde verhitzt sein. Dazu kann es bei Weichschüssen zusätzlich zu einer hohen Keimbelastung kommen.
Ist die Wildkammer mit Kühlzelle und Wasseranschluss in kurzer Zeit erreichbar, empfiehlt es sich das erlegte Stück dort zu versorgen. Ein sogenanntes „Belüften“ an den Schulterblättern vor dem Transport sollte unterbleiben. Hier besteht die Gefahr einer hochgradigen Verschmutzung des Wildbrets.
In der Wildkammer erfolgt jetzt unter optimalen Bedingungen das Aufbrechen. So ist es dann auch möglich, den noch warmen Wildkörper mit Wasser in Trinkwasserqualität gründlich auszuspülen. Das Ausspülen erfolgt am besten am hängenden Stück, damit das Wasser abrinnen kann und nicht in Körperhöhlen verbleibt. Grobe Verunreinigungen am Ein- und Ausschuss sollten möglichst großzügig abgeschärft werden.
Ist die Kühlzelle auf unter 5 Grad heruntergekühlt und wurde das Stück fachgerecht versorgt, kann von einem niedrigen Keimgehalt ausgegangen werden und eine Lagerung ist durchaus 8 bis 10 Tage problemlos möglich.
Waidmannsheil und sommerliche Grüße aus Lüdersburg.