… vielen Dank für ihr Verständnis! So oder so ähnlich begleiten uns zahlreiche Schilder auf ebenso zahlreichen Autobahnbaustellen unseres Landes. In vielen Revieren wird im Juni auch gesperrt, allerdings gänzlich anders. Beginnt im Juni doch die Hauptschlupfperiode beim Fasan und Rebhuhn, die bei Letzterem erst in der zweiten Monatshälfte ihren Höhepunkt erreicht.
Jägersprachlich wird die Gesamtheit der führenden Alt- und Jungvögel beider Arten als Gesperre bezeichnet, wobei beim Rebhuhn der Begriff Kette zutreffender ist. Wie auch immer – irreführend bleibt der Terminus „Gesperre“ in jedem Fall. Denn die Küken beider Spezies sperren nicht im Stile der nesthockenden Jungvögel anderer Arten. Als Nestflüchter nehmen sie von Anfang an selbstständig Nahrung auf und werden nicht gefüttert!
Die Eiablage beginnt durchschnittlich Ende April / Anfang Mai. Der alte Merkspruch aus dem Jungjägerkurs „Erster Mai, erstes Ei“ erinnert uns daran. Beim Fasan umfassen die Gelege im Mittel 9 bis 12, beim Rebhuhn gar 12 bis 20 Eier. Nach einer Brutzeit von durchschnittlich etwa 24 Tagen schlüpfen die Küken, die sich in den ersten anderthalb Lebenswochen ausschließlich von tierischem Eiweiß, vornehmlich Insekten ernähren.
Während beim Fasan nur die Hennen die Führung der Gesperre übernehmen, ist beim monogamen Rebhuhn auch der Hahn fester Bestandtel des Familienverbandes. Schon nach 10 bis 14 Tagen beginnen die Küken beider Arten zu fliegen. Beim Rebhuhn bleiben die Familien bis zur Dispersionsphase im nächsten Frühjahr zusammen, beim Fasan hingegen lösen sich die Gesperre bereits mit der Herbstmauser auf.
Schlechtwetterperioden, Beutegreifer und die intensive Landwirtschaft jedoch sorgen schon während der Brut- und Aufzuchtzeit dafür, dass nur ein Bruchteil der Jungen im nächsten Jahr selbst zur Brut schreitet.